Dienstag, 15. Juni 2010

Ausbildung: 10.000 scheitern jährlich

Wien. (flor) 94.100 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren konnten im Jahr 2008 nach Ende der Schulpflicht entweder gar keine weiterführende Ausbildung beginnen oder sind ohne Abschluss aus dem Bildungssystem ausgeschieden. Damit ist jeder Zehnte zwischen 15 und 24 Jahren ein "früher Bildungsabbrecher". Das ist das Ergebnis einer am Dienstag von der Arbeiterkammer (AK) präsentierten Erhebung der Statistik Austria. (...)

(...) Susanne Schöberl im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". "Zum einen ist das österreichische Schulsystem darauf aufgebaut, dass Eltern den Kindern helfen. Je höher die Schulform ist, desto schwieriger wird es für Eltern, die notwendige Unterstützung zu bieten." Geld für private Nachhilfestunden sei im Budget der Eltern oftmals aber nicht enthalten. In "bildungsferneren" Kreisen herrsche zudem oft die Ansicht vor, "was ich selbst habe" – also etwa einen Lehrabschluss – "ist auch für meine Kinder gut genug". Ein nicht zu unterschätzender Aspekt sei weiters auch der finanzielle: "Skikurse, Sprachreisen und Unterrichtsmaterial gehen ins Geld. Gerade sozial schwächere Eltern sind damit überfordert", erklärt die Bildungsexpertin. (...)

(...) Um diese auch in Österreich zu senken, spricht sich die AK für Maßnahmen wie verstärkte Förderkurse und ein größeres Angebot an Ganztagsschulen aus. "Natürlich sind damit Kosten verbunden. Jedes Schuljahr bringt aber im Schnitt sieben Prozent mehr Einkommen mit sich – und in Folge auch acht Prozent mehr Steuern für den Staat", so Schöberl. Beträchtliche Kosten einsparen würde man zudem auch durch den Wegfall von Folgekosten wie Arbeitslosenleistungen. (...)

http://www.wienerzeitung.at/default.aspx?tabID=3935&alias=wzo&cob=499208

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