Samstag, 3. April 2010

Der ewige Untertan

(...)Kann man Menschen zu Untertanen formen?

Man kann, meint Winfried Böhm. Deswegen werden die Heßlings nicht aussterben. Auch, weil das westliche Erziehungssystem ist, wie es ist. Es habe aus seiner Geschichte heraus „die Tendenz zur Untertanenfabrik“, sagt der international geschätzte Pädagoge.
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Die Schule sei zwar – jedenfalls in westlichen Demokratien – nicht mehr dazu da, um Soldaten heranzuziehen. Doch die Schulpflicht, die jedem Kind täglich fünf bis sechs Stunden lang einen Plan aufzwingt, sei noch immer dazu da, auf die herrschende Ordnung zu konditionieren. „Der Grundgedanke der abendländischen Erziehung ist: Erstens: Es gibt eine Ordnung. Zweitens: Der Lehrer oder Erzieher ist derjenige, der die Ordnung repräsentiert. Gemacht hat er sie aber nicht. Der Schüler muss, drittens, die Ordnung erkennen und anerkennen“, erklärt Böhm und resümiert: „Erziehung heißt also Unterordnung.“ Der Professor sieht ein „Paradox der Pädagogik“: Menschen auf Gehorsam und die herrschende Ordnung geradezu zu dressieren, sei kein großes Problem. „Aber wie soll ich jemanden zum freien kritischen Denken dressieren?“ (...)

http://www.mainpost.de/nachrichten/kulturwelt/kultur/Der-ewige-Untertan;art3809,5525410


Freitag, 2. April 2010

Die Atombombe als Faustpfand

(...)Hofmann: Ein wichtiger Punkt ist: Schon unter Khomeini wurde im Iran ein gutes Schulsystem eingeführt, auch die Schulpflicht, sodass immer mehr Menschen lesen und schreiben können. Bildung aber führt auf Dauer dazu, dass die Mullahs an Einfluss verlieren. Denn immer mehr Iraner haben Zugang zu modernen Medien, die Studenten erleben, wie es woanders funktioniert, sehen im Vergleich die Zensur im eigenen Land. In den neunziger Jahren wurde im Bildungssystem zudem der Einfluss der Religion zurückgedrängt. Es gibt ein Bewusstsein für Demokratie, und diese Menschen setzen sich für ihr Recht ein auch wenn man ihnen Gewalt androht und Gewalt umgesetzt wird.(...)

http://www.mainpost.de/nachrichten/politik/zeitgeschehen/Die-Atombombe-als-Faustpfand;art16698,5523852

Etliche Eltern versäumen die Anmeldefrist

(...)Zum ersten Mal konnten die Eltern frei bestimmen, ob ihre Kinder eine Haupt- oder eine Werkrealschule besuchen sollen und welche. Doch kaum jemand nutzte die neue Freiheit. Das "moderne und zukunftsfähige Angebot", wie es Baden-Württembergs Kultusministerin Marion Schick formuliert hat, interessiert offenbar nicht.

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An gemeinsamen Grund- und Hauptschulen kann auf das Versäumnis reagiert werden. Denn die Schulverwaltungen können gezielt bei den Eltern nachfragen, welche weiterführende Schule die Kinder künftig besuchen sollen. Außerdem "gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Kind an der Schule bleibt", sagt Manfred Rittershofer vom Stuttgarter Schulamt. Denn die neue Freiheit sei bei den Eltern "wohl noch nicht angekommen". Doch etliche Grundschulen sind an keine Hauptschule angeschlossen. Deren Schüler könnten verloren gehen. Sei es, weil die Eltern sich schlicht nicht um die Anmeldung kümmern, sei es, weil sie ihre Kinder absichtlich der Schulpflicht entziehen. Zudem fehlt den Verantwortlichen der Haupt- und Werkrealschulen die Gesamtzahl der Suchenden. (...)

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stuttgarter_nachrichten.html/id/7428ce7c-f715-4ce6-aebd-73488fb4ff74

Lehrfach Türkisch

(...)Bei einer Podiumsdiskussion mit Merkel geht es um die Frage, warum türkische Schüler erst nach dem achten Schuljahr an diese Schule kommen dürfen. Die Antwort wäre: Weil die türkischen Militärs das so wollen. Aber das kann Außenminister Ahmed Davutoglu nicht gut sagen bei einer öffentlichen Veranstaltung. Also zögert er, und dann sagt er: „Eine Gesetzesänderung ist schwierig.“

Die achtjährige Schulpflicht in staatlichen türkischen Schulen geht auf den sogenannten postmodernen Putsch in der Türkei vor 13 Jahren zurück. Das Militär diktierte der damaligen Regierung des islamisch orientierten Ministerpräsidenten Necmettin Erbakan diese Vorschrift. Die Generäle wollten die aufstrebende anatolische Mittelschicht daran hindern, ihre Kinder auf die Mittelschulen der beliebten Religionsgymnasien zu schicken. Die frommen Mittelschulen mussten tatsächlich schließen, und die Regierung Erbakan musste zurücktreten. Zugleich wurde Millionen türkischen Kindern damit aber auch der Besuch anderer Mittelschulen wie etwa der Deutschen Schule vor dem neunten Schuljahr versagt – ein bildungspolitisches Erdbeben, dessen Erschütterungen noch immer spürbar sind. (...)

http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Angela-Merkel-Tuerkei;art123,3071220

Eine Schule für alle

(...)  "Kinder mit und ohne Behinderung sollen konsequent gemeinsam unterrichtet werden", fordert der Landtagsabgeordnete Helmut W. Rüeck.
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"Der Unterricht darf aber nicht nach ,Schema F" laufen. Passgenaue Lösungen für den Einzelfall müssen das Ziel sein", so Rüeck weiter. Die neuen Regelungen für die Schulpflicht, das Elternwahlrecht sowie die Struktur- und Kostenfragen sollen in ausgewählten Schulamtsbezirken entwickelt werden. Im Schuljahr 2012/13 würden dann die Ergebnisse ausgewertet und die gesetzlichen Regelungen vorbereitet. Zum Schuljahresbeginn 2013/14 könnte das reformierte Schulgesetz in Kraft treten. (...)

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/art5722,424095


Stiftung Leberecht spendet 175 000 Euro an Limburger Schule

(...)Die Schulen für Praktisch Bildbare sind in Hessen der jüngste Schultyp, weil erst in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Bildung geistig Behinderter überhaupt in größerem Umfang ins Blickfeld rückte. Bis dahin waren Schüler mit geistiger Behinderung oft nach Paragraph 18a des Schulpflichtgesetzes von der Schulpflicht befreit.(...)

http://www.fnp.de/fnp/welt/hintergrund/stiftung-leberecht-spendet-175-000-euro-an-limburger-schule_rmn01.c.7477098.de.html

Homeschooling – Heimunterricht – Teil 3: Schulzwang, die totalitäre Idee

(...) Im ersten Beitrag dieser Serie wurde drei Familien vorgestellt, die so gar nicht zu diesen Vorurteilen passen wollen. Im zweiten Artikel wurde gezeigt, dass diese aber typisch für daheim unterrichtende Familien sind, gerade auch, was ihre Erfolge angeht. Wie kommt es dann, dass die Politik solche Familien in Deutschland mit der ganzen Härte des Staates verfolgt, bis zur Vertreibung oder schlimmer, bis zum Entzug des Sorgerechts? Der folgende, letzte Beitrag gibt Einblick in die Geschichte und Motive des staatlichen Schulmonopols. (...)

http://ef-magazin.de/2010/03/27/1941-homeschooling--heimunterricht--teil-3-schulzwang-die-totalitaere-idee

Quasimodo am Küniglberg

(...) An und für sich sei aber „Schulverweigerung“ kein Grund für das Jugendamt, aktiv zu werden. Und ob ein Jugendlicher mit dieser Versagerbiografie zu den Skinheads abdriftet, sei auch nicht Sache des Amtes, sondern „Aufgabe der Eltern, sich darum zu kümmern“. Sie könnten ja jederzeit das Jugendamt um Hilfe bitten. (...) 

http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/annelieserohrer/554284/index.do?direct=547575&_vl_backlink=/home/politik/index.do&selChannel=