Donnerstag, 22. April 2010

Spannendes aus dem Haus Gutenberg

(...) Gebaut wurde das Haus Gutenberg auf Anregung von Jakob Josef Jauch. Dieser streitbare Priester lebte und wirkte in Balzers von 1852 bis 1856. In diesen Jahren schuf er drei gewichtige Werke: Er schrieb den Text der Liechtensteiner Landeshymne, er liess das Bildungshaus Gutenberg bauen, den Burghügel terrassieren und mit Reben bepflanzen. Ausserdem erinnerte er die Bürger an die Schulpflicht und holte Agrarfachleute aus Ungarn. Sehr zum Missfallen der Balzner, die ihm darauf argwöhnisch die private Post ausspionierten und ihn schliesslich verjagten.(...)

http://www.vaterland.li/index.cfm?ressort=home&source=print&id=38953

"Demo ja, Streik nein"

(...) „Wir haben unsere Schüler informiert und sie darin bestärkt, für ihre Rechte einzutreten“, so Rudolf Gerß, stv. Schulleiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG). „Aber nicht innerhalb der Schulzeit, sondern außerhalb.“ Es geht um den Bildungsstreik, zu dem heute ab 11 Uhr aufgerufen wird. „Innerhalb der Schulzeit herrscht auch Schulpflicht. Außerdem sei Streik ein Recht der Gewerkschaften“, so der Vize-Schulleiter. Für Schüler gebe es dafür keine Rechtsverordnung. Es müsse zwischen Streik und Demonstration unterschieden werden. (...)

(...) Der Schulleiter des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums, Werner Schuhmacher-Conrad zum Bildungsstreik: „Ich finde das Wort interessant.“ Eine Demonstration wäre „kein Thema. Aber nicht während der Schulzeit.“ Und: „Ich weiß nicht, ob sich alle Schüler darüber bewusst sind, wofür oder wogegen sie demonstrieren.“ Damit spricht er die „dezidierte politische Richtung an, die hier vorherrscht.“ Und wörtlich: „Sie demonstrieren gegen das Schulsystem, das sie selbst besuchen und sprechen damit auch für die Abschaffung des Gymnasiums.“ Die Konsequenz am NEG: „Unentschuldigtes Fehlen wird als Fehlzeit ins Klassenbuch eingetragen.“ (...)

http://www.derwesten.de/staedte/velbert/Demo-ja-Streik-nein-id2886763.html

15-Jähriger bedroht Mitschüler in Salzburg mit Messer

(...) Bis zum Ende des Schuljahres hätte der Jugendliche, der im September 16 Jahre alt wird, noch gebraucht, um seine Schulpflicht zu erfüllen. "Erst am Dienstag war ich wieder bei einer Besprechung mit Schulleitung und Lehrern. Wir wollten eine Lösung finden, wie wir den Schüler über die letzten Monate drüberbringen", verrät Glas. (...) 

(...) "Zwar ist alles noch einmal glimpflich ausgegangen. Aber wir haben einen klaren Schlussstrich gezogen und den jungen Mann vom Unterricht suspendiert. Eine andere Lösung könnten wir weder Mitschülern noch Lehrern zumuten", so der Schulinspektor.

http://www.krone.at/krone/S25/object_id__196274/hxcms/

Eine Weltneuheit in der Herzog-Ernst-Gesamtschule Gotha

(...) Herzog Ernst ist sein Zusatzname, weil der Lehrertisch für die Kooperative Gesamtschule Herzog Ernst Gotha erfunden wurde. Das 21. und das 17. Jahrhundert treffen in dem Namen aufeinander. In Konstanz am Bodensee, wo die Entwickler des Funktionsmöbels, die Innenarchitekten Termeh Fard und Andreas Hegenbart, zu Hause sind, mokierte man sich schon einmal über den Namen. In Gotha hingegen versteht man diese Kombination und findet sie auch passend, denn Herzog Ernst der Fromme hat als erster deutscher Fürst die Schulpflicht für seine Untertanen eingeführt. Auch eine Innovation. Nur eben vor Jahrhunderten. (...)

http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Eine-Weltneuheit-in-der-Herzog-Ernst-Gesamtschule-Gotha-1775375778

Radiokolleg - Innovatives Afrika

(...)  In Kamerun etwa liegt die Analphabeten-Rate trotz Schulpflicht noch bei über 25 Prozent. Mädchen und junge Frauen haben es besonders schwer. Ein privates Bildungsprojekt, initiiert von einem Wiener Ehepaar, ermöglicht seit Herbst 2009 zehn Waisenmädchen eine Berufsausbildung, bei dem neben Schneidern auch Menschenrechte am Lehrplan stehen. (...)

http://oe1.orf.at/programm/228841

Schule nach Hausfrauenart

In Österreich misstrauen immer mehr Eltern dem Bildungssystem und unterrichten ihre Kinder zu Hause. Das liberale Konzept ist umstritten – und lockt mittlerweile Widerständler aus Deutschland an (...)

(...) Die Institution Schule finde ich deshalb so schlimm, weil man nichts auswählen kann«, sagt die 36-Jährige, »weil alle Kinder zur selben Zeit dasselbe können müssen.« (...)

(...) Seit den Zeiten der Kaiserin Maria Theresia gilt zwar die allgemeine Schulpflicht in Österreich, doch genau genommen besteht nur Bildungspflicht. Wer sein Kind keiner Schule überlassen will, kann diesem Gebot durch häuslichen Unterricht nachkommen, sofern der zuständige Landesschulrat die Ausbildung als gleichwertig beurteilt.  Eltern mit Matura fällt der entsprechende Befähigungsnachweis meist leicht. Wie viele Kinder ausschließlich zu Hause büffeln, ist den Behörden allerdings nicht bekannt. Im Unterrichtsministerium gibt es keine genauen Zahlen. Allein in Wien, Niederösterreich, der Steiermark und Oberösterreich werden, laut Angaben der Landesschulräte, mehr als 500 Kinder in den eigenen vier Wänden unterrichtet. Im ganzen Land dürften es beinahe 1000 sein. (...)

(...) Ein Jahr lang ging Lisa zur Schule, dann war Schluss mit »Bulimie-Lernen«, wie ihre Muter den Regelunterricht nennt: »Drei Tage lang sollen die Kinder alles Wissen reinfressen, und bei der Schularbeit kotzen sie es wieder raus.« Lisa lerne heute selbstständig, manchmal einige Tage lang scheinbar nichts, dann wieder schaffe sie in wenigen Wochen mit einer Lernsoftware den Jahresstoff in Englisch.(...)

(...) Einmal im Jahr prüft der Staat diese Qualitäten ab. Die Verweigerer müssen eine Externisten-Prüfung an einer öffentlichen Schule absolvieren. Statt mit reinen Knock-out-Prüfungen das Leistungsniveau abzutesten, wollen die Gutachter dem Kind dabei ein Forum geben, sein Wissen über mehrere Tage verteilt zu präsentieren: in den Schularbeitsfächern schriftlich, sonst durch Gespräche. Wer durchfällt, was selten vorkommt, muss das Jahr jedoch an einer öffentlichen Schule wiederholen. »Unsere Tochter kennt keinen Notendruck. Gleichwertig heißt für uns ausreichend«, meint Joya Marschnig zur gesetzlichen Vorgabe. »Wenn sie bei der Lisa überall Genügend reinschrieben, wäre mir das am liebsten.« (...)

http://www.zeit.de/2010/17/A-Heimunterricht?page=1

Schule sorgt sich um die Zukunft

(...) Das Kultusministerium plant deshalb eine Reform, wonach die Sonderschulpflicht in eine allgemeine Schulpflicht umgewandelt werden soll. (...) 

(...) Macht das überhaupt einen Sinn? Macht es, sagt Erziehungswissenschaftler Ulf Preuss-Lausitz: "Wir brauchen zwar Sonderpädagogen, aber keine Sonderschulen. Die Aufgabe dieser speziellen Fördereinrichtungen wird es in Zukunft sein, sich selbst überflüssig zu machen." "Macht keinen Sinn", sagt Thomas Stöppler vom Verband Sonderpädagogik. "Wir brauchen auch weiterhin eigenständige Sonderschulen, und zwar in ihrer ganzen Breite und Differenziertheit, denn es gibt Schüler, die in einer sonderpädagogischen Einrichtung am besten unterrichtet werden." (...)

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/land/art5509,452283

47.000 Kärntner können nicht lesen

Trotz Schulpflicht haben rund zehn Prozent der Klagenfurter Probleme beim Lesen und Schreiben. Volkshochschule bietet kostenlose Kurse an. (...)

(...) Fast alle sind funktionelle Analphabeten. Das heißt: Sie haben zwar in der Schule die Buchstaben und Zahlen gelernt und können auch einzelne Worte, wie ihren Namen lesen und schreiben. Allerdings ist es für sie schwierig, ganze Texte und deren Sinn zu erfassen. (...)

http://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/klagenfurt/2338716/kampf-um-jedes-wort-alltag.story

Mittwoch, 21. April 2010

Das OB-Wahl-Interview: Günter Rausch

Günter Rausch:
(...) "Heute ist es so, dass vor allem Kinder aus benachteiligten Milieus – Familien mit Migrationshintergrund und auch Kinder aus Arbeiterfamilien und so genannten bildungsfernen Milieus – in der Schule kaum eine Chance haben. In Gymnasien sind die Kinder aus bürgerlichen Familien sowieso schon privilegiert, auf der Hauptschule finden sich die Kinder von Migranten und Arbeitern wieder. " (...)

(...) "Wir brauchen Schulsozialarbeiter und – was vor allem in Freiburg völlig fehlt – eine Eltern- oder Familienbildung. Man muss ganz früh mit den Eltern arbeiten. Solange die Kids zu Hause nicht gefördert werden, sondern durch andere Deutungsmuster und kulturelle Hintergründe geprägt werden, die von denen in der Schule abweichen, muss es scheitern. Nichts kann auf Dauer funktionieren, wenn man die Eltern nicht mit einbezieht." (...)

(...) "wir brauchen neue Lernziele. Kinder müssen nicht nur Lesen und Schreiben lernen, sie müssen lernen, ihre eigene Idee des Lebens, ihre Zukunft zu gestalten. Und dazu braucht es mehr als Mathematik, Geschichte, Biologie uns so weiter. Der Fächerkanon ist nicht so aufgestellt, dass die Kinder von heute vorbereitet werden auf die Herausforderungen von Übermorgen."  (...)

(...) "Die Ausbildungssituation in Freiburg ist skandalös. Nur 11 Prozent der Hauptschüler in Freiburg haben eine Lehrstelle. Ich finde das unerträglich. Sie werden in Berufsvorbereitungsjahren und ähnlichem auf Halde gelegt, bis sie aus der Schulpflicht draußen sind. Die meisten werden in eine Warteschleife gesteckt und nur Wenige haben eine Perspektive auf eine Lehrstelle, das finde ich wirklich schlimm." (...)

(...) "Wir glauben, dass vor allem die Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen in den Schulen stattfinden muss. Das ist die wichtigste Innovation. Man muss dort hingehen, wo die jungen Menschen sind. 25.000 sind täglich in der Schule – und diese muss mehr sein als nur Vermittlung von Lesen, Schreiben und Lernen. Schule muss der Ort sein, wo Demokratie geübt und gelernt wird. Dort müssen auch kommunalpolitisch relevante Dinge und Themen diskutiert werden. Meine Idee ist es, regelmäßig in den Schulen Mitwirkungsverfahren für die Kindern und Jugendlichen durchzuführen." (...)

http://fudder.de/artikel/2010/04/20/das-ob-wahl-interview-guenter-rausch/


Wenn Höhlenmenschen ausrasten

Ein 30-jähriger Japaner hat nahe Nagoya fünf Familienangehörige mit einem Küchenmesser niedergestochen und sein Zimmer in Brand gesteckt, weil er keinen Zugang zum Internet mehr hatte. (...)

(...) Der arbeitslose Mann hatte sich nach Angaben von Nachbarn seit dem Abschluss der Mittelschule vor etwa 15 Jahren dauerhaft in seinem Zimmer im Elternhaus eingeschlossen. Iwase zählt damit zur Gruppe der Hikikomori, was auf Deutsch so viel heißt wie "die sich in sich zurückziehen". Von einem Tag zum anderen beschließen diese überwiegend jungen Männer oft schon als Teenager, sich von der Umwelt abzuschotten. Sie brechen jeden Kontakt nach außen ab, viele von ihnen verlassen ihre Zimmerhöhle nur nachts - wenn sie überhaupt noch nach draußen gehen.(...)

(...) . Die Abschottung ist möglich, weil Kinder häufig bis zur Heirat zu Hause wohnen und die Schulpflicht nicht durchgesetzt wird. Viele Einzelkinder fühlen sich vom Erfolgsdruck ihrer Eltern überfordert. Denn in Japans Dauerkrise sind gute Anstellungen rar geworden. Andere halten dem Gruppenzwang und den Hänseleien von Mitschülern nicht stand. (...)

(...)  "Wir Japaner unterdrücken uns oft selbst, wenn etwas nicht gut läuft oder etwas Falsches passiert. Wir ziehen uns zurück, damit wir keine Entscheidung treffen müssen." Viele würden das Problem dadurch beseitigen, indem sie sich vor anderen verbergen. (...)

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/2560910_Wenn-Hoehlenmenschen-ausrasten.html


Köln: Muss autistischer Schüler trotz Hochbegabung auf eine Sonderschule gehen?

In der Grundschule übersprang der kleine Amir (11)zwei Klassen. Er gilt als hochbegabt. Doch die Schulbehörde in der Domstadt will den Jungen auf eine Sonderschule schicken. Denn Amir ist Autist und kann sich sozial nur schwer einordnen. Doch der Schüler will im Gymnasium lernen. (...)

(...)

Meinung des Autors zum Thema: 
Nur in Deutschland werden Kinder, die anders sind, derart abgeschoben und auf sogenannte "Förderschulen" geschickt. Das wird von der UNO-Menschenrechtskommission zu recht gerügt. Immerhin haben sie in Köln der Mutter nicht gleich die Polizei auf den Hals geschickt, weil der Junge der Schulpflicht nicht nachkommt. Hoffentlich kann der Junge bald auf die Schule, die ihm gut tut.

http://www.shortnews.de/id/827324/Koeln-Muss-autistischer-Schueler-trotz-Hochbegabung-auf-eine-Sonderschule-gehen

Montag, 19. April 2010

Pekinger Schulen sollen offener für Kinder ohne Niederlassungsbewilligung werden

(...) Die Beijinger Erziehungsbehörden haben am Donnerstag die diesjährige Zulassungsregelung für die Primar- und Mittelschulen bekannt gegeben. Darin versprachen sie, dass in Beijing bis in fünf Jahren auch Kinder ohne Niederlassungsbewilligung (Hukou) den gleichen Zugang zu Bildungseinrichtungen haben, wie Kinder mit einer Bewilligung. (...)

(...)  "Das Wort ‚Gleichheit‘ kommt in dem Gesetz zur allgemeinen Schulpflicht 19 Mal vor", sagte Luo. "Wir werden unser Möglichstes tun, damit auch Schüler von außerhalb Beijings die gleichen Bildungschancen haben." Gegenwärtig müssen Wanderarbeiter die Mittelschulen selber kontaktieren und Zehntausende Yuan als "Geschenk" bezahlen, damit sie ihre Kinder einschreiben lassen können. (...)

http://german.china.org.cn/china/2010-04/19/content_19856244.htm

Ausstellung zeigt Schule von „anno dazumal“

(...) Bürgermeister Holger Jerg verwies auf „200 Jahre Schulpflicht in Hohenzollern“. Angefangen hatte alles im Jahr 1809, denn damals wurde eine alle verpflichtende Winterschule eingeführt. (...)

(...) Die Anfänge der Schule waren abenteuerlich: Auf dem Land gab es Wanderlehrer, die von Martini bis Georgi den Kinder lesen, schreiben, rechnen beibrachten. Der Lehrer durfte bei wechselnden Familien mitessen und dort auch unterrichteten, ein Schulhaus gab es noch nicht: „Im Sommer hütete er Kühe, im Winter die Kinder und weil das Geld nicht reichte, war er oft noch Nachtwächter.“ Jeder konnte sich damals um eine Lehrerstelle bewerben, eine spezielle Ausbildung gab es nicht. (...) 

(...) Erst 1850 als das Oberamt Gammertingen preußisch wurde, erhielten die Lehrer als Staatsdiener ein Einkommen. Aber der Ertrag war eher bescheiden (...)

(...) Gesetzlich wurde geregelt, was der Lehrer alles zu tun hatte: er musste unter anderem dafür sorgen, „dass sich die Schüler nicht auf dem Tanzboden herumtrieben“. Jeschke strich aber auch heraus, dass ein Mensch mit allgemeiner Schulbildung natürlich auch revolutionäres Potential barg, denn mit der Aufklärung und ihrer Forderung, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, konnten und sollten sie sich ja aus ihrer „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ befreien. (...)

http://www.schwaebische.de/lokales/sigmaringen/alblauchert_artikel,-Ausstellung-zeigt-Schule-von-„anno-dazumal“-_arid,4085010.html

Sonntag, 18. April 2010

Keine Schule für Felix: Autistisches Kind gilt als nicht beschulbar

(...) Laut SZ-Informationen ließ das Bildungsministerium im Oktober 2009 die Familie wissen, dass bei Felix angesichts seiner "Schulunfähigkeit das Ruhen der Schulpflicht" festgestellt wird. Der Junge sei weder in einer Förderschule noch durch Sonderunterricht zu fördern, hieß es im Bescheid. Zudem gebe es keine schulische Einrichtung im Saarland, die eine für Felix angepasste intensive pädagogische und therapeutische Betreuung leisten könne. Dagegen reichte der Anwalt Klage ein. "Nur weil das Saarland keine Schule für Felix hat, ist der Junge nicht zu beschulen. Das ist unglaublich", sagt Lünnemann. (...)

http://www.sol.de/titelseite/topnews/Schulpflicht-Kind-Autismus-Keine-Schule-fuer-Felix-Autistisches-Kind-gilt-als-nicht-beschulbar;art26205,3242200