Montag, 12. April 2010

"Analphabeten ziehen sich aus dem öffentlichen Leben zurück"

(...) Die Welt: Wie kommt es, dass die Zahl trotz Schulpflicht so hoch ist?

Neuner: Selbst die wenigen Schreib- und Lesekenntnisse, die die Betroffenen irgendwann einmal erlernt haben, werden nach der Schulzeit wieder verlernt, da das Schreiben und Lesen vermieden wird. Die Betroffenen verstecken ihre Lese- und Schreibschwäche und ziehen sich immer weiter aus dem öffentlichen Leben zurück. Sie gehen Situationen, in denen sie schreiben und lesen müssen, über viele Jahre völlig aus dem Weg. Zunehmend werden diese Menschen auch aus dem Arbeitsleben verdrängt, denn Arbeitsplätze für Ungelernte werden abgebaut. Selbst in gering qualifizierten Tätigkeiten müssen heute Listen, Protokolle, Berichte erstellt werden. Der soziale Abstieg ist vorprogrammiert. (...)

http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/hamburg/article7145560/Analphabeten-ziehen-sich-aus-dem-oeffentlichen-Leben-zurueck.html

 

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