Samstag, 15. Mai 2010

Wie in alten Zeiten aus Kindern Leut wurden

(...) Sein - Heinrich Preschers (1749- 1827) -   besonderes Interesse galt den Kindern der Gschwender, damals meist arme Vieh- oder Forstbauern. Die wirtschaftliche Not der Menschen führte dazu, dass Kinder sowohl als "Produktionsmittel" als auch als "Kostenfaktor" betrachtet wurden. So wurden sie häufig kaum beachtet, was zu Entwicklungsverzögerungen führte. Die Schulreife erreichten damals die wenigsten Kinder vor dem siebten Lebensjahr. Schulpflicht bestand bis nach der Konfirmation, die als Beginn des Erwachsenenalters gesehen wurde.

Da Kinder in der Schule keinen Nutzen für die Eltern brachten, drängten viele der armen Bauern auf eine frühe Konfirmation. Der Unterricht wurde ohnehin nur in den Wintermonaten gehalten, weshalb viele Kinder bis zu ihrem zwölften Lebensjahr nur wenige Monate "Beschulung erhalten" hatten.

Aus alten Protokollen ist einiges über die Einhaltung der Schulpflicht und die Ausflüchte der Eltern zu erfahren. Prescher hielt auch seine Änderungsvorschläge schriftlich fest: So regte er an, säumige Eltern zu bestrafen. Auf der anderen Seite legte er Wert darauf, Kindern liebevoll die Schule nahe zu bringen. Darüber hinaus dachte Prescher sehr fortschrittlich über das Wesen von Lehrern und deren Verhältnis zu den Schülern und zum Unterricht. (...)

http://www.swp.de/gaildorf/lokales/ostalbkreis/art5545,468064



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen