Samstag, 15. Mai 2010

Schule allein zu Haus

Der Umgang mit Homeschooling muss sich ändern

(...) Das liegt an einem gedanklichen Kurzschluss. Die Schulbehörden gehen hierzulande zunächst in einem falschen Automatismus davon aus: Wer seine Kinder nicht in die Schule schickt, vernachlässigt deren Wohl auf das Gröbste, was den Staat natürlich zum Eingreifen zwingen muss, wie bei einer Misshandlung oder Verwahrlosung. Nun ist es beileibe nicht so, dass der ordentliche Schulbesuch stets den Schutz des Kindes vor einseitiger Indoktrinierung oder Isolation garantiert. Homeschool-Kinder leisten nach den bisherigen wissenschaftlich ausgewerteten Erfahrungen nicht weniger, sondern häufig mehr. Elite-Universitäten nehmen sie oft bevorzugt auf, nicht weil sie besonders intelligent wären, sondern weil sie es gewohnt sind, selbstständig zu lernen und zu arbeiten, und weil sie über besondere soziale Reife verfügen.

Die Bestimmungen auch in Bayern lassen bisher aber kaum etwas anderes zu, als solche Familien juristisch zu bedrängen. Das ist ein unguter Zustand, nicht nur für die betroffenen Menschen, weil sie unter einem enormen Druck leben, sondern auch für die Behörden selbst. Dort, wo sich die verantwortlichen Beamten mit Homeschool-Familien in ihrer Stadt eingehender beschäftigen, werden oft stille Duldungen getroffen. Manche funktionieren schon Jahre, auch in der Metropolregion. Allerdings ist ständig die Angst gegenwärtig, eine vorgesetzte Stelle könnte etwa davon Wind bekommen und einschreiten. (...)

http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1224669&kat=10


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