(...) Bürgermeister Holger Jerg verwies auf „200 Jahre Schulpflicht in Hohenzollern“. Angefangen hatte alles im Jahr 1809, denn damals wurde eine alle verpflichtende Winterschule eingeführt. (...)
(...) Die Anfänge der Schule waren abenteuerlich: Auf dem Land gab es Wanderlehrer, die von Martini bis Georgi den Kinder lesen, schreiben, rechnen beibrachten. Der Lehrer durfte bei wechselnden Familien mitessen und dort auch unterrichteten, ein Schulhaus gab es noch nicht: „Im Sommer hütete er Kühe, im Winter die Kinder und weil das Geld nicht reichte, war er oft noch Nachtwächter.“ Jeder konnte sich damals um eine Lehrerstelle bewerben, eine spezielle Ausbildung gab es nicht. (...)
(...) Erst 1850 als das Oberamt Gammertingen preußisch wurde, erhielten die Lehrer als Staatsdiener ein Einkommen. Aber der Ertrag war eher bescheiden (...)
(...) Gesetzlich wurde geregelt, was der Lehrer alles zu tun hatte: er musste unter anderem dafür sorgen, „dass sich die Schüler nicht auf dem Tanzboden herumtrieben“. Jeschke strich aber auch heraus, dass ein Mensch mit allgemeiner Schulbildung natürlich auch revolutionäres Potential barg, denn mit der Aufklärung und ihrer Forderung, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, konnten und sollten sie sich ja aus ihrer „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ befreien. (...)
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