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Sonntag, 9. Mai 2010

Schnellläufer-Abitur in Berlin vor dem Aus

(...) Berlin - Das Abitur für Hochbegabte in den Schnellläuferklassen an 13 Berliner Schulen wird nach Informationen des Tagesspiegels abgeschafft. Die Schulen haben beantragt, diese Klassen abzuschaffen und auch den Hochbegabten zwölf statt elf Jahre Zeit zum Abitur zu geben. Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) sagte, er stehe dem offen gegenüber. (...)

http://www.tagesspiegel.de/zeitung/schnelllaeufer-abitur-in-berlin-vor-dem-aus/1811746.html

Donnerstag, 15. April 2010

Gegen Windmühlen

(...)Erst kamen die Quartiersmanager, dann die Ganztagsschulen. Rund 50 Millionen Euro fließen jährlich in zusätzlichen Sprachunterricht, nicht weniger in kostenlose Kitas. Und weil man den Kitabesuch nicht vorschreiben kann, werden die Kinder inzwischen schon mit fünf Jahren in die Schule gezerrt. Immer nach dem Motto: Bloß weg von den Eltern, weg von den Milieus, in denen Bildung nichts wert ist, in denen ganztägig der Fernseher läuft und in denen morgens niemand aufsteht, um zur Arbeit zu gehen.

Inzwischen ahnt man, dass die Bemühungen ins Leere laufen. Zum einen wegen der stetig steigenden Zahl von Problemfamilien, zum anderen wegen der Halbherzigkeit vieler Reformen: Ein kostenloser Kitabesuch hat eben nur Sinn, wenn die Erzieher entsprechend ausgebildet sind. Die Schulpflicht für Fünfjährige kann nur Erfolg bringen, wenn es kleine Klassen und passende Räumlichkeiten gibt. Eine komplizierte Methode wie die Jahrgangsmischung kann nur gelingen, wenn sie beherrscht wird: Stattdessen wurde sie gegen den klaren Rat der Wissenschaft flächendeckend verordnet.

Die Ergebnisse dieser verfehlten oder halbherzigen Reformen werden jetzt geerntet. Sie bestehen aus Kindern, die nach drei bis fünf Jahren Kita und Schule noch keinen fehlerfreien Satz sprechen können. Die keine Vergleichsarbeit schreiben können, weil sie noch nicht einmal den Text der Aufgabenstellung verstehen. Langsam ahnen die ersten Wissenschaftler, dass man in Deutschland eine spezielle „Unterschichtenpädagogik“ braucht, um bei den Heerscharen von Hartz-IV-Kindern überhaupt noch etwas zu erreichen. (...)

http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/gegen-windmuehlen/1791242.html


Wie Gefängnis im Kopf

(...) Laut deutschem Ausländerrecht gelten sie schon mit 16 Jahren als erwachsen – und damit „verfahrensfähig“. Deshalb werden sie meist mit Erwachsenen in Asylbewerberheimen untergebracht. Neben Portugal und Schweden ist Deutschland der einzige EU-Staat, in dem Flüchtlinge in diesem Alter nicht in Jugendheimen oder Pflegefamilien leben dürfen. Ein Missstand, den die EU rügt, weil Deutschland damit die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen missachtet. (...)

(...) . Flüchtlingsorganisationen schätzen, dass derzeit mehr als 3000 minderjährige Flüchtlinge in Deutschland leben. (...)

(...) Was viele nicht wissen: Geduldete und Asylbewerber dürfen keine Ausbildung machen, egal wie gut ihre Leistungen in der Schule waren. Zudem haben sie keine Schulpflicht, sondern nur ein Schulrecht, das bis zur 9. Klasse gilt. Was danach passiert, habe mit Glück zu tun, sagt Yousef. „Außenseiter zu werden, ist inklusive. Um nicht aufzufallen erfindest du in der Klasse so lange Geschichten, bis dein Status auffliegt.“

Marina, 26, die im Alter von zwei Jahren mit ihrer Mutter und den beiden Geschwistern aus Serbien kam, lebte 20 Jahre als Geduldete in Deutschland. Naiv habe sie nach dem Realschulabschluss gehofft, den gefundenen Ausbildungsplatz antreten zu dürfen. „Aber nichts da. Ich saß zu Hause und habe gewartet.“ Erst mit dem Aufenthaltsrecht habe ihr Leben angefangen. 22 war sie da. (...)

(...) Arash: „Wütend ist man über die Willkür der Behörden. Demokratie herrscht eben nicht für Geduldete.“ Auch er habe einmal sein Abi machen wollen, doch dann war er wieder an einem „Egal-Punkt“ angelagt und zum Reden habe er niemanden gehabt. „In der 12. Klasse erschien es mir die bessere Alternative, die Schule zu schmeißen, als immer wieder zu erfahren, dass die Träume eines jungen Menschen als Asylbewerber oder Geduldeter nicht zählen. Ich dachte: Dann lieber gar nicht mehr träumen.“ (...)

http://www.tagesspiegel.de/wie-gefaengnis-im-kopf/1791532.html

CDU genehmigt Minarette – aber bitte nicht zu hoch

(...) Wie Monika Grütters, einzige Frau im Präsidium der Berliner CDU, es sagte: Gleichberechtigung, Schulpflicht sowie die Trennung von Staat und Kirche seien „nicht verhandelbar“. Und Parteivize Burkard Dregger erinnerte sich und seine Leute daran, dass die CDU „die einzige Partei“ sei, die „die Sorgen der einheimischen Bevölkerung“ im Blick habe – „Überfremdung“, steigende Kriminalität, Missbrauch der Sozialsysteme. Bei aller Offenheit können und wollen die christdemokratischen Integrationspolitiker nicht vergessen, woher sie kommen: Die deutsche Staatsbürgerschaft bleibt das Ideal – und „die Bauherren von Gotteshäusern sind gut beraten, wenn sie ihre Bauvorhaben in die umliegende Bebauung einfügen“. (...)

http://www.tagesspiegel.de/berlin/cdu-genehmigt-minarette-aber-bitte-nicht-zu-hoch/1791592.html

Freitag, 2. April 2010

Lehrfach Türkisch

(...)Bei einer Podiumsdiskussion mit Merkel geht es um die Frage, warum türkische Schüler erst nach dem achten Schuljahr an diese Schule kommen dürfen. Die Antwort wäre: Weil die türkischen Militärs das so wollen. Aber das kann Außenminister Ahmed Davutoglu nicht gut sagen bei einer öffentlichen Veranstaltung. Also zögert er, und dann sagt er: „Eine Gesetzesänderung ist schwierig.“

Die achtjährige Schulpflicht in staatlichen türkischen Schulen geht auf den sogenannten postmodernen Putsch in der Türkei vor 13 Jahren zurück. Das Militär diktierte der damaligen Regierung des islamisch orientierten Ministerpräsidenten Necmettin Erbakan diese Vorschrift. Die Generäle wollten die aufstrebende anatolische Mittelschicht daran hindern, ihre Kinder auf die Mittelschulen der beliebten Religionsgymnasien zu schicken. Die frommen Mittelschulen mussten tatsächlich schließen, und die Regierung Erbakan musste zurücktreten. Zugleich wurde Millionen türkischen Kindern damit aber auch der Besuch anderer Mittelschulen wie etwa der Deutschen Schule vor dem neunten Schuljahr versagt – ein bildungspolitisches Erdbeben, dessen Erschütterungen noch immer spürbar sind. (...)

http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Angela-Merkel-Tuerkei;art123,3071220

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